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Stummfilmorchechster Musikamo

Stummfilmorchester Musikamo feiert Premiere

Junge Musiker treffen auf alte Filme: das Stummfilmorchechster Musikamo feiert Premiere

Über 100 Jahre alte Stummfilme wurden von 20 Freiburger Kindern im Alter von 6 bis 12 neu vertont. Bei einer Liveaufführung im Freiburger Schloss Ebnet erlebten Zuhörer nun Klassiker wie „Dick und Doof“ in neuem Klanggewand. Die beiden Dirigentinnen des Stummfilmorchesters haben noch größere Pläne.

Viel geprobt haben die 20 Schülerinnen und Schüler die letzten Wochen. Der lang ersehnte Auftritt im Rahmen des Ebneter Kultursommers war gut besucht. Vor allem begeisterte Eltern und Angehörige füllten am 26. Juli 2017 die antike Scheune im Freiburger Vorort Littenweiler. Wir wollten wissen, wie die Kinder den Auftritt erlebten und die Musiker näher kennenlernen.

Der zwölf Jahre alte Aaron Döling spielt bereits seit mehreren Jahre Schlagzeug, ist somit bühnenerfahren und vor dem Auftritt nur ein „bisschen aufgeregt“ wie er sagt. Der aus einer Musikerfamilie stammende Schlagzeuger ist dafür verantwortlich „im Tempo zu bleiben, da sonst das Orchester auseinanderfliegt“. Bei der auf die Sekunde genau geplanten Orchestrierung muss jeder Schlag sitzen. Wir haben aufgepasst: Mit seinen Besen-Sticks erweckte er stumme schwarz-weiße Gorillas und zylindertragende Schauspieler zum Leben. Seine Einsätze hat er nicht verpasst.

Aus Musikerfamilien stammen auch die Initiatoren des Stummfilmorchesters „Musikamo“. Pianistin Barabara Lenz und Geigerin Denise Gruber sind Mütter von zwei Mädchen, die beim Stummfilmorchester mitmachen. Als Berufsmusikerin spielt Barbara Lenz beim Ballett und als Stummfilmpianistin. Denise Gruber ist als Geigerin am Theater in Freiburg und beim Kammerorchester in Basel tätig, für das sie bereits bis nach Asien auf Tournee war.

Die Vorbereitungen für das Konzert hatten es in sich. Zuerst wurden die Filme ausgewählt, die Begleitung entweder zum Film selber komponiert oder improvisiert. Durch das Improvisieren lernen die Schülerinnen und Schüler nebenbei ihr Instrument besser kennen. Besonders wichtig sind bei der der Filmmusik auch Effekte und Geräusche. Was bei Klassik-Stücken zu vermeiden ist, darf bei Stummfilmmusik absichtlich vorkommen: Quietschende Saiten auf der Geige vertonen die Anfahr-Geräusche einer Lokomotive.

Die jungen Musiker dürfen auch absichtlich mit dem Bogen auf ihr Instrument klopfen oder auf dem Boden trampeln. Bei der Gestaltung der Klangkulisse sind der Freiheit keine Grenzen gesetzt. Barbara Lenz und Denise Gruber legten Wert darauf, dass die Kinder mitbestimmen, welche Musik zu welchem Filmausschnitt passt. Laut den beiden Initiatorinnen sprühten die Kinder vor Ideen. Dafür musste aber ein halbes Jahr lang jede zweite Woche geprobt werden.

Der Auftritt beim Ebneter Kultursommer bewies, dass sich der Einsatz gelohnt hat. Nach dem Konzert konnte man den Stolz in den Augen von Barbara Lenz und Denise Gruber sehen. „Wir waren von der musikalischen Leistung der Kinder und ihrer Konzentrationsfähigkeit total überrascht“, so die beiden Musikerinnen. Der Auftritt im Schloss Ebnet war nicht der Letzte. Geplant ist eine Wintertour durch die Kommunalen Kinos in der Region und der Schweiz, bei der die Kinder ihr Programm aufführen.

Das Stummfilmorchester „Musikamo“ vertont unter anderem Stummfilmklassiker vom Komiker-Duo „Laurel und Hardy“, auch bekannt als „Dick und Doof“. Mit Geräuscheffekten, komponierten Stücken  sowie improvisierter Musik untermalen 20 Nachwuchsmusiker altbekannte Schwarz-Weiß-Filme. Das musikalische Projekt gewann im Februar 2016 beim Förderprogramm der Initiative „Kindermedienland Baden-Württemberg“ einen Betrag von 12.500 Euro. Mit dem Förderprogramm „idee-bw“ unterstützt das „Kindermedienland“ ausgewählte Leuchtturm-Projekte, um die Medienbildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Land nachhaltig zu stärken.

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